Energieberg Seehausen

Kuppe des Deponiebergs Seehausen

Im Leipziger Norden befindet sich die ehemalige Deponie Seehausen. Auf dieser soll nun eine Photovoltaik-Anlage entstehen, was jedoch das Roden von Teilen einer Pionierwaldfläche bedeuten würde. Auch die Anwohner von Seehausen sehen das Vorhaben kritisch. Auf Initiative des Stadtrats bot sich heute die Gelegenheit zur Besichtigung, durchgeführt von der Betreibergesellschaft ZAW.

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, landet bei der Haltestelle Messegelände oder am S-Bahnhof gleich daneben. Das Areal beherbergt neben dem Messegelände den Sachsenpark mit verschiedenen Großmärkten, Bürogebäuden und Lagerhallen.

Messegelände

Die Alte Dübener Landstraße führt nordwärts, unter der Autobahn A14 durch zu einem weiteren Gewerbegebiet. Auf der rechten Seite ragt eine längliche Ergebung auf, der Deponieberg Seehausen. Er besteht aus zwei Bereichen, im Süden der alte Berg (stillgelegt kurz nach der Wende), nördlich daran angeschlossen der neuere (in Betrieb bis 2005).

Ansicht vom Südwesten

Nach einer kurzen Einführung liefen wir zur Kuppe hinauf, durch den Pionierwald am Süd- und Westhang. Hier haben sich in den reichlich 20 Jahren seit der Stillegung relativ eng stehende Bäume angesiedelt, die ca. drei bis vier Meter hoch sind.

Die Kuppe ist nur von einzelnen Bäumen bewachsen, der Rest ist Gras und Erde. Hie und da sind Rohrenden oder ähnliche technische Anlagen zu sehen, es entsteht kontinuierlich Deponiegas, das auch in einem Kraftwerk verstromt wird. So wähnt man sich auf einem Hügel in der Natur, aber gleichzeitig steht man auf einer Anlage, die noch viele Jahre für die Öffentlichkeit gesperrt sein wird und der Nachsorge bedarf.

Ausblick vom Deponieberg Richtung Stadtzentrum

Vom höchsten Punkt kann man auch einen Blick Richtung Süden wagen, über das besagte Gewerbegebiet hinweg.

Besprechung nach der Begehung

Es bleibt eine kontroverse Diskussion zwischen Naturschutz, Anwohnerinteressen und dem dringend notwendigen Ausbau erneuerbarer Energien.