Tag der offenen Tür am Neuen Schauspiel
Ein großer Vorteil meiner Tätigkeit im Stadtbezirks-Beirat Alt-West ist das Wissen um die zahlreichen Veranstaltungen im Stadtteil. Denn viele Akteure kommen vorbei, um eine Förderung aus dem SBB-Budget zu beantragen. So auch das Neue Schauspiel, das eine Förderung für den Tag der offenen Tür erhielt.
Für mich war vor allem die Führung spannend, da ich bisher nur den Hauptraum kannte. Diese führte dann Markus Czygan durch, Mitbegründer des Theaters. Im Jahr 2009 begann das Projekt im denkmalgeschützten Gebäude einer ehemaligen Druckerei an der Lützner Straße. Der Name mag aus heutiger Sicht nicht sehr originell sein, er lädt außerdem zu Verwechslungen mit dem Schauspiel Leipzig ein. Damals hatte der Indendant dort aber das Schauspiel in Zentraltheater umbenannt, so dass der Titel Neues Schauspiel ein Verweis auf den abgelösten Namen war.
Der Technikraum befindet sich hinter der Bühne und wurde mit einer Holzplatte als Zwischendecke gelöst, unter der man nur gebückt durchlaufen kann. Das Foto oben zeigt die Bühne aus Sicht des Technikers, rechts ist ein Verfolger-Scheinwerfer zu sehen. Das Mischpult ist riesig und erlaubt die Steuerung der ganzen Scheinwerfer und des Tons.
Im Keller befindet sich eine weitere Bühne, hier kann auch nach 22 Uhr noch laut bei Konzerten gefeiert werden. Im Toilettenraum sind einige alte Industrie-Elemente hinter Glas erhalten, ein Gang aufs WC ist also zugleich ein Ausflug in die Industriegeschichte.
Der Innenhof ist liebevoll gestaltet, über eine Treppe erreicht man einen Garten, der im Sommer von der Theaterkneipe Tante Manfred bespielt wird und einer der beliebtesten Biergärten Leipzigs ist. Hier gibt es auch ein spezielles Public Viewing der Fußball-Europameisterschaft mit eigenem Kommentar, ebenfalls gefördert durch den SBB Alt-West.