Ein Abend im Shakespeare's Globe in London

William Shakespeare ist vermutlich der bekannteste Bühnenautor aller Zeiten. In London befand sich auch das Globe Theater, an dem viele seiner Werke aufgeführt wurden. Heute kann man in einem Nachbau fast jeden Abend Shakespeare-Stücke anschauen und eintauchen ins Elisabethanische Zeitalter. Und das taten wir mit einem Besuch von Much Ado About Nothing, einer Liebes-Komödie mit prächtigen Kostümen in klassischer Inszenierung.

Das Theater ist ringförmig mit drei Etagen. Es gibt nur sechs Reihen mit Holzsitzen, aber durch diese Bauform passen eine Menge Zuschauer ins Theater und alle sind nah dran. Außerdem gibt es noch etliche Stehplätze direkt vor der Bühne. Diese sind zwar weniger gemütlich, dafür wurden die Leute dort auch mal einbezogen ins Spiel und einige Auf- und Abgänge gehen direkt durch die Menge. Man ist also ganz nah dran am Geschehen. Wir sitzende Zuschauer mussten noch für 3 Pfund Sitzkissen ausleihen, wenn wir nicht mit den historisch gestalteten Holzsitzen vorlieb nehmen wollten.

Die Inszenierung war großartig, die Schauspieler grandios. Auf dem Foto ahnt man das Bühnenbild mit zwei Orangenbäumen, ein paar Kisten und einem zentralen Auf- und Abgang mit blauem Vorhang. Die Kostüme waren historisch gestaltet. Im Stück geht es um die Liebe, welche sich zwischen Claudio und Hero entwickelt, dann aber durch die Intrigen von Don John beinahe in den Abgrund führt. Daneben liefern sich Beatrice und Benedikt sehr schöne Wortgefechte, werden dann aber im weiteren Lauf des Abends erfolgreich miteinander verkuppelt. Es war schönes Shakespeare-Englisch, von dem ich zwar nicht alls verstand, aber dennoch jeden Satz genoss. Und es war auch emotional immer klar, was gerade gespielt wurde, die Handlung ja auch nicht so kompliziert.

Beim Rückweg überquerten wir die Themse auf einer sehr schönen Brücke, welche direkt zu St. Paul’s hinführte. Es war ein schönes Gefühl da auf der Brücke, inmitten der Millionenstadt, ein toller London-Moment.