Führung durch die Moritzbastei
Bei einer Führung durch die Moritzbastei erfuhren wir einiges über die Geschichte dieses markanten, weitgehend unterirdischen Bauwerks. Um zu verstehen, warum die Bastei erbaut wurde, mussten wir ein wenig zurück gehen in der Sächsischen Geschichte. Im Schmalkaldischen Krieg in der Mitte des 16. Jahrhunderts kämpfte Kaiser Karl V. gegen ein Bündnis protestantischer Landesfürsten, den Schmalkaldischen Bund. Darunter war auch der Sächsische Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen. Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes ging die Kurfürstenwürde an Moritz über, der zuvor Herzog des albertinischen Sachsens war und sich mit Karl V. verbündet hatte. Dieser ließ nun auch das in Mitleidenschaft gezogene Leipzig wiederaufbauen, bzw. militärisch befestigen, eine der neuen Bastionen wurde letztendlich nach Moritz benannt.
Bereits im 18. Jahrhundert war dann der militärische Sinn nicht mehr gegeben und stattdessen entstand eine Lehranstalt im charakteristischen fünfeckigen Grundriss auf der Bastei. Diese wurde im 2. Weltkrieg zerstört, der Schutt wurde teilweise in den Kellergewölben entsorgt. Es waren dann Studenten der Leipziger Karl-Marx-Universität in den 70er Jahren, welche in vielen tausend Arbeitsstunden den Schutt beseitigten, um sich einen Studentenclub zu schaffen.
Nach der Wende wurde die Trägerschaft an die Moritzbastei Betriebs GmbH übergeben, da weder die Universität noch das Studentenwerk dafür in Frage kamen. Und so gibt es jetzt zahlreiche unterirdische Räume für große und kleine Anlässe, ein Café hat meistens geöffnet. Wir sind auch durch einen Großteil der Räume durchgewandert, etwas verwinkelt ist das Ganze schon.