Budde-Haus und Bleichert-Werke

Aufgang im Budde-Haus

Zum Tag des offenen Denkmals besuchten wir das Budde-Haus in Leipzig-Gohlis. Es gab Führungen im Haus und Umgebung, eine Ausstellung zur jüngeren Geschichte und eine Filmvorführung über die Bleichert-Werke und die Nachfolge-Betriebe zu DDR-Zeiten.

Budde-Haus mit Biergarten

Der Industrieelle Adolf Bleichert gründete Ende des 19. Jahrhunderts eine Fabrik für Luftseilbahnen mit ausgedehnten Fertigungshallen und Ingenieurbüros in Gohlis und ließ sich dort auch die prächtige Villa Hilda bauen, das heutige Budde-Haus. Rund um 1900 stieg die Adolf Bleichert & Co. zu einem Weltmarktführer für Seilbahnen und Transportsysteme auf. In dieser Zeit entstanden bahnbrechende Bergbahnen, die zum Teil heute noch im Einsatz sind.

Bleichert-Werke

Nach 1945 übernahm erst die sowjetische Besatzungsmacht die Werke, um Produkte für die Sowjetunion herzustellen, als Teil der Reparationszahlungen. 1954 gingen die Werke ins Volkseigentum der DDR über, als VEB Schwermaschinenbau Verlade- und Transportanlagen Leipzig (VTA). Hier wurden Bandanlagen für den Braunkohletagebau, Kräne, Elektrokarren und Gabelstabler gefertigt. Nach der Wende folgte dann die Abwicklung, lange standen die Hallen leer und verfielen.

Heute sind aus den alten Werken hochwertige Wohnungen entstanden, teilweise eingebaut in die alte Fertigungshalle. Und vom Bahngleis der S-Bahn-Haltestelle sieht man noch auf dem Dach den Schriftzug Bleichert-Werke, ein Zeugnis der alten Pracht.