Museum der bildenden Künste
Mit dem Museum der bildenden Künste (MdbK) besuchte ich heute einen weiteren Kunsttempel meiner neuen Heimatstadt Leipzig. Äußerlich gibt sich das Museum modern, ein wuchtiger Glasfassadenturm, etwas nördlich vom Markplatz. Innen ist viel Platz, Holztreppen verbinden die Halbetagen, durchlässig gestaltet durch Galerien und Lichthöfe.
Drinnen hängen vor allem Bilder, älter als es der moderne Bau vermuten lässt. Einen Schwerpunkt bilden die Werke holländischer Künstler des 17. Jahrhunderts, welche bei den Leipziger Bürgern hoch im Kurs standen und vielfach gesammelt wurden. Außerdem ist mir Max Klinger in Erinnerung geblieben, ein Leipziger Bildhauer, Maler und Grafiker des Symbolismus. Von ihm hängen einige großformatige Werke, neben Plastiken. Herausheben möchte ich das monumentale Werk Christus im Olymp, eine irritierende Fusion altgriechischer und christlicher Vorstellungen. Im oberen Bereich schreitet Christus, dessen Kreuz hinter ihm hergetragen wird inmitten nackter Göttinnen und Götter. Darunter eine Mischung aus Hölle und Hades, umrahmt ist das Ganze noch von Skulpturen und Säulen.
Diese Installation zeigt Frauenkleider inmitten roter Fäden, spielt an auf die Rolle von Frauen zwischen Behütetsein und Eingesperrtsein.
Sehr witzig sind auch diese Pappfiguren, die sich an Stangen versuchen hochzuarbeiten. Der Titel lautet Auswildern und spielt an auf die Wende, als viele DDR-Bürger in die kapitalistische Wildnis entlassen wurden. Manche waren erfolgreich und kletterten nach oben, andere wiederum hatten ihre Mühe mit den neuen Umständen.
Ein sehr majestätischer Bau mit spannender Architektur und tollen Werken, da lohnt es sich öfter vorbeizuschauen.