Klimawandel und Weinbau

Rebberg

Die arte-Reportage Ein Riesling aus Norwegen zeigt die schon jetzt spürbaren Auswirkungen des Klimawandels beim Anbau von Wein. Am Beispiel von Weinbauern in Spanien, Deutschland und Norwegen wird sehr anschaulich gezeigt, dass sich die typischen Anbaugebiete nach Norden verlagern. Und am Ende könnte es sogar schon bald einen Riesling aus Norwegen geben, während es in Südspanien nur noch in Höhenlagen möglich sein wird, Wein anzubauen.

Weintraube im Sonnenlicht

Ein Rebstock soll, einmal gepflanzt, 30 Jahre leben und nach einigen Jugendjahren möglichst viele leckere Trauben reifen lassen. Somit würden die letztes Jahr gepflanzten Rebstöcke bis 2050 bestehen, wenn die Temperaturen weiter angestiegen, mehr Kohlendioxyd in der Luft und die Sommer trockener sein dürften. Beängstigend ist die Geschwindigkeit des Klimawandels, ein Professor der Hochschule Geisenheim erwähnte, dass Simulationen von vor 20 Jahren für das Jahr 2050 bereits im Hitzejahr 2018 erreicht wurden. Und dass bei 2-3 Grad mehr die Sorge um eine Verdrängung des Rieslings dann auch nicht das schlimmste Problem der Menschheit wäre.

Im Moment gehört Deutschland zu den Gewinnern, es herrschen jetzt Bedingungen wie früher nur im Süden, sogar Rotweine lassen sich in guter Qualität herstellen. Dafür wird es für den Riesling immer schwieriger, diese Rebsorte könnte irgendwann nur noch weiter nördlich gut gedeihen. Und damit würde sich die Weintradition radikal ändern.

Auf jeden Fall sehenswerte Reportage, die ich sehr empfehlen kann.