Vinzenzo Bellini – Norma, Oper Leipzig

Foyer in der Leipziger Oper

Ganz gelegentlich verschlägt es mich in eine Oper, diesmal Norma von Vinzenzo Bellini. Ich bin wahrlich kein Experte, genieße einfach den wundervollen Gesang und die prächtigen Bühnenbilder.

Die Handlung spielt im ersten Jahrhundert vor Christus in Gallien, was zu dieser Zeit von den Römern besetzt ist. Ein bisschen Asterix-Stimmung macht sich breit. Nur leider waren die Gallier hier nicht sehr erfolgreich im militärischen Widerstand, sondern fühlen sich unterdrückt und dürsten nach Rache. Einzig die Druiden-Hohepriesterin Norma vermag es, eine Eskalation zu vermeiden, indem sie zur Geduld aufruft. Problematisch ist, dass sie heimlich mit Pollione, einem Römer liiert ist und sogar heimlich zwei Kinder mit ihm hat. Nun verliebt er sich aber in Adalgisa, eine junge Druiden-Novizin. Damit sind die Zutaten für das große Drama beisammen, Adalgisa bittet Norma um die Auflösung ihres Gelübdes, da sie einen Mann liebt, Norma willigt ein, merkt aber entsetzt, dass es sich um ihren Pollione handelt. Sie überlegt kurz, ihre Kinder umzubringen, lässt es aber bleiben. Im Tempel kommt es dann zum Finale, Norma schlägt das Schild und gibt damit das Signal zum Kampf gegen die Römer. Da Adalgisa Pollione nicht umstimmen konnte, fühlt sich Norma verraten und lässt einen Scheiterhaufen errichten für die wortbrüchige Priesterin. Aber dann ändert sie ihre Meinung und bezichtigt sich selbst, gemeinsam mit Pollione geht sie in den Tod.

Die Inszenierung verlegte die Handlung in den zweiten Weltkrieg, die Römer waren die Italiener unter Mussolini und die Gallier trugen blaue Uniformen, die mich an die Frankreichs erinnerten. Norma und Adalgisa erschienen als Krankenschwestern, später in schicken Kleidern. Der Tempel vom Schlussakt ist sehr malerisch, wie auch die Andeutung des Scheiterhaufens für die beiden Liebenden.