Bierverkostung im Dr. Hops

Probierglas im Dr. Hops

Eine Entdeckungsreise durch die Welt der Biere unternahmen wir im Dr. Hops in der Südvorstadt. Der Inhaber Franz Uhlig ist Deutscher Vizemeister der Biersommeliers (2024) und präsentierte sieben unterschiedliche Biere unterhaltsam und kenntnisreich.

Die Probiermengen waren für meinen Geschmack zu groß, es gab jeweils 150 - 200 ml zu trinken. Das Ansinnen der Veranstaltung war zwar, sich an Weinverkostungen zu orientieren und die Biere mit allen Sinnen zu erforschen, jedoch hatte ein Großteil des Publikums wohl eher den Pegel im Blick als Diskussionen über Pfirsicharomen und Süße im Abgang.

Verkostete Biere

  1. Kasten Gold, Pilsner
  2. Hopfenheimer, Pale Ale
  3. Elani Juicy Bits, Hazy IPA
  4. Bärentöter, Ritterguts Gose
  5. Schlenkerla Rauchbier, Rauchbier
  6. Ein Stout, dessen Name mir entfiel
  7. Westmalle Trappist Dubbel, Belgisches Dubbel

Zu jedem Bier gab es eine Geschichte, oder auch zwei. Am Anfang war es natürlich wichtig, den Unterschied zwischen Ale und Lager klarzumachen, die große Tafel im Lokal zeigte die beiden Hauptäste der Bierbraukunst mit zahlreichen Untervarianten. Im deutschen heißt es etwas technischer obergäriges und untergäriges Bier. Das obergärige Bier entsteht bei Zimmertemperatur durch Hefen, die oben schwimmen, so fing das Bierbrauen schon vor tausenden Jahren an. Für untergäriges Bier braucht es relativ tiefe Temperaturen um die 6° C, das ging früher nur in Höhlen und Kellern, mittlerweile ist es die vorherrschende Brauart in Deutschland (Pils).

Das Elani war ein extrem fruchtiges IPA aus Polen, so extrem habe ich das noch nie getrunken. Unsere älteren männlichen Tischnachbarn nannten es Valensina.

Da wir in Leipzig sind, durfte auch eine Gose nicht fehlen. Es gibt in Leipzig verschiedene Quellen dafür, unser Sommelier hatte die Ritterguts Gose ausgewählt. Nach seiner Ansicht ist das die markanteste Gose, andere Orte wie der Ratskeller oder der Bayrische Bahnhof hätten eine abgeschwächte Version für die Touristen entwickelt.

Das Schlenkerla Rauchbier aus Bamberg stellt einen Ausflug in die Vergangenheit dar, früher konnte man die Gerstenkeimung nur durch ein offenes Feuer unterbrechen, so dass alle Biere Raucharomen enthielten. Zudem kam wohl auch Milchsäure-Gärung dazu, so dass es eine Mischung aus Rauchbier und Gose gewesen sein muss in den alten Tagen.

Zum Abschluss kam dann mit dem Westmalle Trappist Dubbel ein belgisches Bier, sehr aromatisch und abgerundet. Nach all den herben und schrägen Sorten sollte das ein versöhnlicher Abschluss sein.