Wien – Rund um den Karlsplatz
Unser erstes Museum war das Wien-Museum am Karlsplatz, eine Empfehlung meines in Wien lebenden Cousins. Es bot uns einen guten Überblick der bewegten Wiener Geschichte. Prägend für Wien waren die Habsburger. Durch gewonnene Schlachten und eine ausgeklügelte Bündnis- und Heiratspolitik stieg dieses früher eher regional bedeutende Herrscherhaus zur europäischen und weltweiten Großmacht auf. Und Wien als Hauptstadt wurde entsprechend repräsentativ ausgebaut.
Das Wien-Museum ging durchaus kritisch mit der Geschichte um. Ein Beispiel war die Zweite Wiener Osmanenbelagerung im Jahr 1683. Da Wien nicht fiel und schließlich ein Entsatzheer die Osmanen schlagen und vertreiben konnte, spielt dieses Datum eine wichtige Rolle im österreichischen Selbstverständnis. Das Museum stellte einige Exponate aus, zeigte aber auch die Unstimmigkeiten, ob wirklich alle diese Dinge bei dieser Schlacht dabei waren. Auch die spätere Errichtung einiger Denkmäler wurde kritisch kommentiert, wurden doch je nach Geldgeber ganz andere Personen oder Institutionen hervorgehoben. Es war wirklich gut gemacht, leider kamen wir nur bis zum Wiener Kongress 1815. Die neuere Geschichte werde ich später intensiver anschauen, gerade das Rote Wien von 1919 bis 1934 ist noch eine spannende Epoche der Stadtgeschichte nach dem Zusammenbruch der Monarchie.
Auch die TU Wien hat ihren Campus am Karlsplatz wie wir durch die Röhren bemerkten.