Oxford

Mit dem Zug reisten wir von Bath weiter nach Oxford, wo wir sehr zentral im Mercure Oxford Eastgate unterkamen. Die berühmte Universitätsstadt ist geprägt von Colleges, was sie von den meisten anderen Universitätsstandorten unterscheidet. Ich selbst absolvierte mein Studium an der TU Dresden, dort an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik. So ähnlich sind die meisten Universitäten organisiert, es gibt eine fachliche Aufteilung in Fakultäten, die dann auch selbst für Lehre und Forschung verantworlich sind.

Nicht so in Oxford (und auch Cambridge). Die Colleges dort sind fachübergreifende Gemeinschaften (Communities) mit einer Speisehalle, Bar, Gemeinschaftsräumen und Bibliothek, wo sich die Studierenden hauptsächlich aufhalten und die meisten ihrer Kurse absolvieren. Außergewöhnlich ist zudem, dass jeder Student wöchentlich seine Mentorin trifft, meist ein Professor des College, um über aktuelle Themen zu diskutieren. Das zwingt jede Studentin, fortlaufend die wissenschaftliche Argumentation und Verteidigung der eigenen Arbeit zu trainieren.

Im Stadtbild wirkt sich das in sehr viel repräsentativer Architektur aus, jedes College möchte durch prächtige Fassaden überzeugen, die eigene Kapelle soll möglichst den höchsten und schönsten Turm haben. Außerdem gibt es in der Stadt noch berühmte Museen, Verwaltungsgebäude und weitere Institutionen wie die Oxford University Press.

Etwas hinderlich ist hingegen, dass viele Gebiete auch unzugänglich sind, da sie den College-Insassen vorbehalten sind. Gerade das Magdalen-College im Osten der Innenstadt ist sehr ausgedehnt mit Hirschpark, Flusslauf und Bootshaus. Am frühen Morgen des 1. Mai weckten uns Chorgesänge vom Turm des Magdalen-College, der Frühling wird auf diese Weise jedes Jahr begrüßt (May Morning).

Ein Höhepunkt war der Besuch einer Abendmesse des Christ Church College mit Chorgesang. Im Speisesaal nicht weit von der Kapelle wurde Harry Potter gedreht, in der Innenstadt gibt es auch zahlreiche Geschäfte mit Zauber-Zubehör.