Mit dem Zug von Leipzig nach Cardiff
Da meine Partnerin einige Zeit in Cardiff weilte, entstand der Plan, ihr nachzureisen und noch ein paar Tage in Wales und England zu verbringen. Und als Freund der Eisenbahn wollte ich auch die gesamte Strecke mit dem Zug zurücklegen. Es waren am Ende 1226 km Bahnstrecke in 11,5 Stunden Fahrzeit.
- 05:30 Leipzig
- 08:00 Fulda
- 10:00 Frankfurt/Main
- 12:00 Köln
- 14:30 Brüssel
- 16:00 London St. Pancras
- 17:00 London Paddington
- 19:45 Cardiff
Bei diesen Zeiten ist noch die Zeitumstellung zu beachten, die Fahrt von Brüssel nach London dauerte 2,5 h.
In Leipzig nahm ich den ersten ICE Richtung Frankfurt, der um 5:33 abfuhr. Um diese Zeit war es noch sehr ruhig am Bahnhof und neben mir waren noch nicht so viele Menschen unterwegs. Eigentlich ein angenehmes Reisen ohne große Verspätung. Wegen Gleisbauarbeiten ergab sich dann aber in Fulda die Möglichkeit, in den Regionalexpress umzusteigen, der etwas eher in Frankfurt war als der umgeleitete ICE. Eine Schulklasse aus Fulda stieg ein und verteilte sich im ganzen Wagen, vorbei war es mit der Ruhe. Einige wollten nach Frankfurt, um sich Woyzeck anzuschauen, mit mäßiger Begeisterung.
In Frankfurt wechselte ich dann in den ICE nach Brüssel, wobei wir in Köln nochmal umsteigen mussten in einen anderen Zug. Aber alles halb so wild, wir erreichten einigermaßen pünktlich Brüssel. Dort gibt es für Fahrten nach England ein Extra-Terminal, mein Gepäck wurde durchleuchtet, Reisepass und Zugticket überprüft. Es war wie am Flughafen und man sollte etwas Zeit einplanen dafür.
Der Eurostar war dann sehr gediegen und flott unterwegs. Es gab auch nur einen Zwischenhalt in Lille, danach ging es direkt durch den Tunnel nach London St. Pancras, wo wir auch durch die Passkontrolle mussten beim Aussteigen. Jetzt wartete schon die nächste Herausforderung, ich musste zu einem anderen Bahnhof (Paddington). Das U-Bahn-Netz in London ist das älteste und eines der ausgedehntesten weltweit. Ich fragte dann einfach einen Mitarbeiter, der mich zur Hammersmith-Linie schickte. Später holte ich mir dann die App Transport for London (TfL), die ich sehr empfehlen kann.
Das Bahnsystem in England funktioniert etwas anders, es gibt keine fest zugewiesenen Gleise. Deshalb stehen alle vor der Anzeigetafel und warten auf die Gleiszuteilung. Der Zug nach Cardiff war verspätet und verschwand dann plötzlich von der Anzeige, etwas irritierend. Später tauchte er dann doch wieder auf und fuhr leicht verspätet los. Es gibt in England auch noch regionale Eisenbahnlinien, in den Südwesten fuhr die Great Western Railway. Damit kam ich dann auch nach mehr als 1000 Streckenkilometern ziemlich erschöpft in Cardiff an.