Monet-Installation im Kunstkraftwerk
Im Leipziger Kunstkraftwerk kann man in szenische Welten eintauchen, diesmal war es die Welt von Claude Monet und der Impressionisten. Man erreicht das Kunskraftwerk direkt vom Karl-Heine-Kanal, Treppenstufen führen hinauf zu einem alten Fabrikgelände. Der Eintritt ist mit 17€ (gilt am Wochenende und Feiertagen) nicht gerade günstig. Es empfiehlt sich vorher ein Zeitfenster-Ticket mit dem Handy zu besorgen, da es zeitweise zu wenig Plazt für spontane Besucher gibt.
Im Hauptraum, der ehemaligen Maschinenhalle, hängen zahlreiche Projektoren oben an den alten Stahlträgern. Mit ihnen werden Szenen an alle Wände projiziert, auch der Boden wird zum Teil der Szene. Sogar die Säulen werden in einigen Szenen berücksichtigt und bilden z.B. die Zwischenräume von Theaterlogen. Der Film läuft eine reichliche halbe Stunde, es geht weniger um Fakten und Einordnungen, stattdessen sprechen die Bildkompositionen für sich, unterlegt mit klassischer Musik. Dabei werden so ziemlich alle Werke des Impressionismus verwendet, Landschaften, Porträts, Sonnenuntergänge, Pariser Nachtleben, aber auch technische Entwicklungen und Neuerungen. Einmal kommt eine riesige Dampflokomotive auf die Zuschauer zu, nur um im letzten Augenblick abzubiegen.
Es ist eine schöne Komposition, die sehr viele bekannte Werke zitiert und einem ein Gefühl für den Stil vermittelt. Ein Bilderrausch der Belle Époque, die auch eine Epoche der Umbrüche und technischer Innovationen war. Die Pariser Weltausstellung 1889 mit dem eigens dafür errichteten Eiffelturm war ein wichtiger Glanzpunkt dieser Zeit. Aber die Maler zog es eher raus in die Natur, zu leuchtenden Farben und schnell getupften Werken, die ein Kritiker als Impressionisten verspottete.
Die restlichen Räume sind nicht so umfangreich, zeigen moderne Interpretationen, z.B. das Banksy-Werk Show Me The Monet, welches das berühmte Brücken-Gemälde mit einem im Fluss liegenden Einkaufwagen und Warnpfosten ergänzt.