Förderung von Balkon-PV-Anlagen in Leipzig
Balkon-Kraftwerke erlauben es vielen Menschen, selbst Teil der Energiewende zu werden und ein bisschen unabhängig zu werden von den immer noch hohen Strompreisen. Sie sind begrenzt auf derzeit 600 Watt und werden direkt an den Stromkreis der Wohnung angeschlossen. Und da der Zähler im Keller eine Summe über alle angeschlossenen Verbraucher und Erzeuger bildet, spart man die eingespeiste Leistung ein, sofern man sie zeitgleich verbraucht. Rückwärts dreht sich ein moderner Zähler nicht, weshalb nicht selbst verbrauchter Strom ins Netz fließt.
Ein solches Kraftwerk kriegt man mittlerweile für 500€ (zwei Module), mit Halterung für 850€. Da das doch eine etwas größere Summe ist, beantragte die Grüne Fraktion in Leipzig schon vor zwei Jahren eine Förderung dafür (Solaroffensive), pro Anlage sollten 200€ erstattet werden. Lange diskutierten Verwaltung und Fraktionen, nun sollte die Förderung endlich beschlossen werden. Aber Pustekuchen, das Thema verschwand von der Tagesordnung der Stadtratssitzung von Anfang Juli und ist damit wieder vertagt.
In der Pressemitteilung Balkonsolaranlagen müssen gefördert werden bezieht Jürgen Kasek zu diesem Thema Stellung.
Die Stadtverwaltung blamiert sich gerade. Für eine relativ einfach gehaltene Förderung, die durch unsere Fraktion beantragt wurde und die andere Städte innerhalb weniger Monate aufgestellt haben, braucht die Stadt mehr als 2 Jahre. Auch der Verweis auf eine mögliche Doppelförderung verfängt nicht. Seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass auch der Freistaat eine Förderung für Steckersolaranlagen anstrebt. Es wäre also mehr als genug Zeit gewesen, sich miteinander abzustimmen. Zumal in der Vorlage der Stadt selbst bereits enthalten war, dass eine Doppelförderung ausgeschlossen ist. Die Begründung der Verschiebung erschließt sich daher nicht.
In der Zwischenzeit gibt es auch eine Förderung des Freistaats Sachsen, wobei eine Doppelförderung bei beiden Programmen ausgeschlossen wurde.