Martin Kohlstedt
Eine Bekannte schlug uns dieses Konzert vor, sie hatte Martin Kohlstedt über TikTok kennengelernt.
Wir fuhren nachmittags nach der Arbeit schnell nach Berlin, kamen etwas knapp an der Spielstätte an, dem Haus des Rundfunks. Dieses liegt im Berliner Westend, nicht weit von der U-Bahn-Haltestelle Theodor-Heuss-Platz. Schon auf der Karte fiel die eigenwillige Form des Gebäudes auf, südlich die lange Front an der Masurenallee, nördlich ein bisschen wie der Bogen des Buchstabens D. In der Mitte vier Höfe und die Aufnahmestudios, welche dadurch vom Straßenlärm abgeschirmt sind.
Gleich nach dem Eingang trafen wir uns im Foyer oder Großen Lichthof, einem sehr markanten Raum, der schon deutlich nach Bauhaus aussah. Viele Menschen tummelten sich, gaben ihre Jacken ab, holten noch ein Getränk, während wir auf ein Signal zum Einlass warteten.
Der Konzertraum war riesig, da passten an die 1000 Zuhörer:innen rein. Auf der Bühne stand ein Flügel und ein paar moderne Kästen zur elektronischen Tonerzeugung. Und dann kam Martin Kohlstedt auch schon herein, setzte sich und legte gleich los. Mit Loops und verschiedenen Instrumenten erzeugte er sphärische Klangteppiche, irgendwas zwischen Jazz, Elektro und Filmmusik. Zwischendurch wandte er sich ans Publikum, sichtbar bewegt und glücklich, wieder vor so vielen Menschen auftreten zu können. Aber am liebsten wollte er gleich immer weiter spielen.
Ein schöner Abend, wenn auch etwas stressig mit der Reiserei.