Mölbis und Halde Trages
Nicht weit von Leipzig befindet sich die Halde Trages, ein künstlicher Hügel, der durch den Braunkohletagebau in Espenhain entstand. Mittlerweile ist die ehemalige Hochhalde bewaldet von Birken und Robinien, Pilzsucher waren unterwegs.
Start- und Endpunkt der Wanderung war das Dorf Mölbis. Zu DDR-Zeiten erlangte Mölbis als “dreckigstes Dorf Europas” traurige Berühmtheit, es lag direkt in der Windrichtung des Braunkohleverarbeitungswerkes Espenhain. Es gab Umweltgottesdienste und die landesweite Initiative 1 Mark für Espenhain, getragen durch das Christliche Umweltseminar Rötha.
Der Höhepunkt der Wanderung ist sicherlich der Aussichtsturm. Als wir dort ankamen, zog Regen auf und es stürmte heftig. Der Wind wurde von Stufe zu Stufe heftiger, aber wir genossen trotzdem den Ausblick von ganz oben. Im Norden sahen wir Leipzig, wobei nur wenige der ganz hohen Wahrzeichen zu erkennen waren. Im Westen qualmte das Kraftwerk Lippendorf vor sich hin, im Süden die Höhenzüge des Erzgebirges.
Auf dem Weg säumten einige Hinterlassenschaften der Braunkohleförderung den Weg. Eine alte Baggerschaufel, eine Baggerkanzel und ein Schild zum Gedenken an das stillgelegte Kraftwerk Thierbach bezeugen eine andere Zeit, als die Energieversorgung der DDR hauptsächlich auf Braunkohle beruhte.
Um so idyllischer erscheint heute Mölbis, der alte Dreck kaum mehr vorstellbar.