Fasten: 1. Tag
Heute beginnt das Fasten so richtig. Gestern konnte ich ja noch einiges essen, aber heute sind dann nur noch Wasser, Tee, verdünnte Säfte und ein Tellerchen Brühe erlaubt. So ganz leicht fällt mir diese Umstellung nicht, bin etwas kraftlos und habe auch leichte Kopfschmerzen. Aber nichts Ernstes, und das wird ja dann auch besser.
Der Körper soll umschalten in einen anderen Modus, das Startsignal ist eine komplette Darmentleerung. Denn damit wird das ständige Nachfüllen des Verdauungssystems unterbrochen und auch das Hungergefühl lässt nach. Mit Glaubersalz und Einlauf kann man diesen Prozess initiieren und unterstützen, etwas gewöhnungsbedürftig ist das schon.
Zum Mittag habe ich mir dann einen großen Topf klare Gemüsebrühe gemacht, aus Kartoffeln, Sellerie, Porree, Möhren und ein paar Gewürzen. Davon eine Tasse muss reichen als Mittagessen, war aber trotzdem schön wärmend und hat gut geschmeckt.
Jetzt am Nachmittag bin ich aber schon ein bisschen hungrig, meine letzte feste Mahlzeit liegt fast 24 Stunden zurück. Es stimmt schon auch, dass man eine Beschäftigung braucht, etwas lesen oder Musik hören.
Am Nachmittag ein Spaziergang mit einem Bekannten, eigentlich wollte er Bärlauch sammeln am Vivarium, aber wir schaffen es nur bis zur Mathildenhöhe, von da wären es noch zwei Kilometer bei kräftigem Sonnenschein, das ist mir dann doch bisschen zu viel. Und so wird es eine kleinere Runde zurück ins Martinsviertel und dann schließlich nach Hause. Bisschen schlapp bin ich schon, das Essen fehlt halt, nicht als stechender Hunger, aber eher so als Bedürfnis.
Fernsehen ist auch keine gute Idee, es geht immer um Essen. Ein Mann verliert seine Mutter und sieht sie auch nach ihrem Tod. Auslöser sind Speisen, die sie ihm gekocht und in Tupperdosen bereitgestellt hat. Ein sehenswerter Film, aber so ganz konzentrieren kann ich mich nicht darauf. Außerdem ist am ersten Fastentag ein frühes Zubettgehen angeraten, was ich auch gut nachempfinden kann.