Krzysztof Kieślowski – Drei Farben: Rot
Ich kann mich noch gut an einen Filmabend während der Schulzeit erinnern. Gemeinsam mit Freunden schauten wir im elterlichen Wohnzimmer der Dieselstraße 19 den Film Drei Farben: Blau von Krzysztof Kieślowski. Es war ein Film, der hängen blieb, künstlerisch ambitioniert, ausdrucksstarke Bilder, schauspielerische Glanzleistung von Juliette Binoche und auch eine grandiose Filmmusik. Und es ist nur der erste Film einer Trilogie, die sich an den Farben der französischen Flagge orientiert.
Heute bestand die Chance, gleich alle drei Filme nacheinander anzuschauen. Die Schaubühne Lindenfels veranstaltet eine Jubiläumstour, um an ihre Gründung vor 30 Jahren zu erinnern. Und der Filmabend der Farben-Trilogie fand auch damals statt, kurz nach Erscheinen der drei Filme. Heute also die Wiederholung, aber etwas früher.
Rot ist der letzte Film und erzählt die Geschichte einer sehr speziellen Freundschaft. Valentine arbeitet in Genf als Model. Eines Abends fährt sie einen Hund an und lernt dessen Besitzer kennen, einen zurückgezogen lebenden pensionierten Richter. Dieser belauscht die Telefonate seiner Nachbarn, Valentine ist entrüstet. Er bietet ihr an, dass sie es den Nachbarn sagen kann, um dieser Spionage ein Ende zu setzen. Aber das kann sie dann doch nicht tun, wird also zu seiner Mitwisserin. Gleichzeitig lebt ganz nah bei ihr ein junger Jura-Student, der bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem alten Richter aufweist. Eine raffiniert erzählte Geschichte mit starken Bildern.