Tatort-Gala
Als gelegentlicher Tatort-Zuschauer erdulde ich auch viele weniger gelungene Sonntagabendkrimis, denn ab und zu kommt da ein echter Leckerbissen. Zur Jahreswende strahlte das ARD dann auch die allerbesten aus, für einige wenige Tage sind diese absoluten Meisterwerke der deutschen Filmkunst in der ARD-Mediathek verfügbar. Vergesst also Netflix und Amozon und staunt, was das deutsche Fernsehen zu bieten hat. Sind ja auch eure Gebühren.
Im Schmerz geboren (2014)
Mein absoluter Favorit ist der Wiesbadener Tatort Im Schmerz geboren mit Ulrich Tukur und Ullrich Matthes. Stark inspiriert von Shakespeare, Sergio Leone und am Ende wohl auch Quentin Tarantino gerät die Mordermittlung zur Nebensache in einem literarisch-filmischen Feuerwerk.
Weil sie böse sind (2010)
Herrlich das Spiel von Milan Peschel, der als ewiger Verlierer Rolf Herken in diesen Film stolpert und bei seinem Chef eine Beförderung erwirken möchte. Natürlich erfolglos, seine ehrgeizige Kollegin hat ihm seine Idee weggeschnappt. Verzweifelt wegen seines autistischen Sohnes, wendet er sich abends an Reinhard Staupen, den Inhaber einer wohltätigen Stiftung. Doch der weist ihn brüsk ab, beleidigt ihn fortlaufend, bis Rolf im Affekt mit einem soeben eingetroffenen Morgenstern zuschlägt. Der Sohn ist froh, seinen tyrannischen Vater losgeworden zu sein, trifft Herken und spannt ihn ein für einen Rachefeldzug gegen seine erfolgreiche, skrupellose Familie. Eine Wendung jagt die nächste, extrem witzig gemacht und sehr zu empfehlen.