Weblog-Wochenende

Vorbei! Nach zwei Tagen voller intensiver, anstrengender, spannender Gespräche über das Netz, Weblogs, Sicherheit und viele andere Dinge versuche ich jetzt, die vielen Eindrücke zu ordnen und das mich Interessierende festzuhalten. Die Hauptsache waren natürlich die Leute mit ihren unterschiedlichen Charakteren und Hintergründen. Vom Abiturienten, der sich Anregungen für seine Berufswahl erhoffte bis zum alteingesessenen alten Hasen war alles dabei, gemeinsam das Interesse für Weblogs, Social Software und die Zukunft dieser Dinge.

Ich selbst konnte nicht wirklich viel beitragen, mein kleines Weblog erschien mir auf einmal sehr niedlich im Vergleich zu den doch sehr großen und ausgereiften Projekten der anderen Teilnehmer. Ich konzentrierte mich aufs Zuhören, und da viele Leute gerne reden, war dies wohl auch wichtig und notwendig. Wie in allen Gebieten sind es vor allem die Begriffe, also die Fachsprache, welche die Gruppe der Blogger kennzeichnen. Einige möchte ich etwas beleuchten, vor allem, da sie mir auch teilweise neu waren. Ausführlicher hat OliverG, einer der Teilnehmer, das Geschehen in seinem Blog (wo sonst?) dokumentiert.

Social Software

Oberbegriff für alle möglichen Programme, die virtuelle Gruppenprozesse ermöglichen. Wichtig für solche Prozesse ist die Identifikation mit der Gruppe und aktive Mitglieder (Charaktere). Weblogs ermöglichen Gruppenprozesse, Zentrum ist der Blogger, die Vernetzung mit anderen Bloggern und gegenseitiges Kommentieren ermöglicht einen Gruppenprozess. Weitere Beispiele sind Wikis, Portale, Foren und auch Messaging-Programme.

Weblog

Was ihr gerade lest, ist ein Weblog. Im Grunde handelt es sich um ein System zur Verwaltung von Einträgen, das Kommentare und Verknüpfungen (Links) zulässt. Wichtig ist, dass man keine HTML-Kenntnisse benötigt, sondern Einträge recht einfach erstellen kann. Somit wird die Schwelle für das Publizieren der eigenen Gedanken gesenkt. Weblogs in Verbindung mit Suchmaschinen führen dazu, dass sich Menschen mit ähnlichen Interessen finden können.

Wiki

System zur Verwaltung von Dokumenten, bei dem alle Teilnehmer bestehende Dokumente verändern können. Es gibt also auf jeder Seite eine “Editieren”-Schaltfläche, mit der man das Dokument verändern kann. Zur Formatierung des Textes (fett, kursiv, Überschriften, Aufzählung…) gibt es eine Wiki-spezifische Syntax. Für Leute, die HTML oder LaTeX kennen, ist das absolut kein Problem, andere müssen sich erst daran gewöhnen.

Tagging

Also den Begriff kannte ich vorher echt nicht. Es gibt im Netz Plattformen, mit denen man seine Links speichert, z.B. del.icio.us. Nun wäre eine bloße Ansammlung von Links irgendwie langweilig, weshalb man diese Links noch Kategorien und Beschreibungen zuordnet. Auf Englisch wird daraus dann “Tagging”. Also im Grunde nicht so komplex.

Die Frage ist nun: Warum macht man das? Nun, eine solche Linkliste hat den Vorteil, dass sie von Menschen erstellt ist. Und somit kann man so wiederum interessante Leute finden, die ähnliche Seiten toll finden, was netzwerkähnliche Strukturen ermöglicht. Vielleicht ist die Ansammlung von Links mit Beschreibungen und Kategorien auch so eine Art Konzentration des WWW, eine Essenz des menschlichen, bewussten Aktes der Verknüpfung.